Ob Smartwatch, Gesundheitsring oder Fitnesstracker: „Wearables“ gehören für viele Menschen längst zum Alltag. Sie zeichnen nicht nur auf, wie viel man sich bewegt, wie gut oder schlecht die Nacht war und wie oft das Herz schlägt – sondern werten diese Daten auch aus. Eine neue Kennzahl ist nun in den Fokus der Wissenschaft gerückt: die „tägliche Herzfrequenz pro Schritt“, kurz DHRPS. Sie soll helfen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes besonders frühzeitig zu erkennen.
Herzfrequenz geteilt durch Schritte = DHRPS
Die „Daily Heart Rate per Steps“ beschreibt das Verhältnis der Herzfrequenz zu den innerhalb von 24 Stunden zurückgelegten Schritten. Man kombiniert also zwei wichtige Gesundheitsdaten – die körperliche Aktivität mit der Reaktion des Herzens darauf – in einer einzigen Kennzahl. Das Verhältnis dieser beiden Werte zueinander soll ein umfassenderes Bild der Gesundheit liefern.
5,8 Millionen Tage und 51 Milliarden Schritte
Die Untersuchung basiert auf den Zahlen von fast 7.000 Frauen und Männern, die ihre Fitbit-Daten im Rahmen des „All of Us“-Programms zwischen 2017 und 2022 zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt hatten. Dabei wurden insgesamt 5,8 Millionen Tage und 51 Milliarden Schritte analysiert. Ziel war, herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen DHRPS und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Herzinfarkt oder anderen Erkrankungen wie Diabetes besteht.
Hohe DHRPS-Werte: Schlecht fürs Herz?
Die analysierten Daten ergaben, dass ein hoher DHRPS-Wert – also eine hohe durchschnittliche Herzfrequenz bei gleichzeitig wenigen Schritten innerhalb von 24 Stunden – mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes verbunden war. So stieg das Risiko für Bluthochdruck beispielsweise um 63 Prozent und für Typ-2-Diabetes sogar um 103 Prozent. Die Teilnehmenden mit niedrigeren DHRPS-Werten waren hingegen seltener gefährdet, diese Erkrankungen zu entwickeln.
Risikopatienten frühzeitig erkennen
Im Vergleich zu Messwerten wie Schrittzahl oder Herzfrequenz allein könnte DHRPS mehrere Vorteile haben: Die Berechnung ist einfach und basiert auf Daten, die von handelsüblichen Fitness-Trackern standardmäßig erfasst werden. Im Gegensatz zu klinischen Belastungstests, die oft teuer und zeitaufwändig sind, können Patientinnen und Patienten ihre DHRPS-Werte außerdem selbst überwachen – und bei auffällig veränderten Werten früher zum Arzt gehen.
Trotz aller Begeisterung: Es muss weiter geforscht werden
Auch wenn die Ergebnisse der Studie vielversprechend sind, gibt es Einschränkungen: Solch eine Querschnittsanalyse liefert nur eine Momentaufnahme. Zudem stammten die Daten hauptsächlich von weißen Frauen. Das könnte die Übertragbarkeit auf andere Bevölkerungsgruppen einschränken, etwa auf Männer oder Menschen einer anderen Ethnie.
DHRPS selbst berechnen? So geht’s!
Um aussagekräftige Werte zu erhalten, ist es notwendig, dass Sie Herzfrequenz und Schrittzahl über einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen erfassen, so der Studienautor Zhanlin Flynn Chen auf Nachfrage von netDoktor. Ebenfalls wichtig ist nach Aussage der Wissenschaftler, dass Sie Ihre Daten auch nachts aufzeichnen. Im Schlaf sinkt die Herzfrequenz – würde man nur die „aktiveren“ Daten vom Tag einfließen lassen, wäre das Ergebnis verzerrt.
Für Ihre Herzfrequenz bilden Sie den Durchschnittswert der letzten 14 Tage. Das Gleiche gilt für die Anzahl der täglich zurückgelegten Schritte: Errechnen Sie auch hier den Durchschnittswert. So können Sie sicherstellen, dass Tage mit erhöhter Aktivität, an denen Sie zum Beispiel beim Sport waren, genauso erfasst werden wie Pausentage, die überwiegend sitzend verbracht werden.
Mit der folgenden Formel können Sie Ihren DHRPS-Wert ausrechnen. Je niedriger der DHRPS-Wert ausfällt, desto besser:
Herzfrequenz pro Minute (Durchschnittswert) geteilt durch die Schrittanzahl pro Tag (Durchschnittswert) ergibt die „tägliche Herzfrequenz pro Schritt“ (DHRPS).
Beispielrechnung: 80 (Herzfrequenz) : 10.000 (Schritte) = 0,008 (DHRPS)
Mein Ergebnis ist nicht so gut. Was jetzt?
Wenn Ihr DHRPS-Wert besser sein könnte, wäre eine erste Maßnahme, Ihre tägliche Schrittzahl zu erhöhen – die WHO empfiehlt für Erwachsene 150 Minuten Bewegung pro Woche. Gelingt es Ihnen, sich die nächsten 14 Tage mehr zu bewegen, schlägt sich das auch in der Berechnung nieder: Ihr DHRPS-Wert wird kleiner. Ist Ihr DHRPS-Wert sehr hoch, sollten Sie sich ärztlich beraten lassen.
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Weihnachten mit Typ-2-Diabetes: Genießen ohne Reue
Die Adventszeit lädt zum Genießen ein: Plätzchen, Festbraten, Glühwein – Kalorien haben jetzt Hochsaison. Mit Typ-2-Diabetes kann das eine echte Herausforderung sein. Trotzdem müssen Betroffene auf den weihnachtlichen Festschmaus nicht verzichten. Wer bewusst auswählt und ein paar einfache Regeln beachtet, kann Blutzucker-Fallen leicht vermeiden. Dann passen Genuss und Gesundheit zusammen.
Mediterranes Menü
Clever zusammengestellt ist besser als Verzicht: Eine ballaststoffreiche Auswahl mit viel Gemüse, etwas Obst und pflanzlichen Ölen lässt sich als festliches Menü hervorragend umsetzen. Ob mediterranes Ofen-Gemüse oder lauwarmer Linsensalat – es muss nicht immer ein schwerer Gänsebraten auf den Tisch kommen.
Pflanzliche statt tierischer Fette
Für die Fettqualität gilt: mehr pflanzliche, weniger tierische Fette. Verwenden Sie zum Kochen und Abschmecken lieber Rapsöl oder Olivenöl. Das unterstützt außerdem gesunde Blutfettwerte und damit die Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Auch Vollkorn ist festlich
Eine ballaststoffreiche Ernährung verbessert das Ansprechen der Zellen auf das blutzuckersenkende Hormon Insulin. Kohlenhydrate, vor allem Einfachzucker, lassen den Blutzucker hingegen schnell ansteigen. Greifen Sie bei Beilagen zu Vollkornbaguette, Vollkornnudeln oder Hülsenfrüchten. Das macht länger satt und stabilisiert den Blutzucker.
Warum Clementinen clever sind
Bevorzugen Sie für das Obst-Dessert Sorten mit wenigen Kohlenhydraten wie Beeren, Pfirsiche oder Clementinen – sie sind ideal für den zuckerarmen Genuss. Bananen, Trauben und Mango lassen den Blutzucker dagegen stärker steigen und sollten nicht zum Festtagsmenü gehören.
Süße Sünden ohne Reue
Klassische Back- und Süßwaren für den Abschluss des Menüs (oder für zwischendurch) sind immer eine Verlockung. Greifen Sie dabei zu zuckerarmen Rezepten – und wenn Sie Weißmehl durch Vollkornmehl ersetzen, umso besser.
Frisch statt fertig!
Bevorzugen Sie frische oder nur leicht verarbeitete Lebensmittel. Viele Fertigprodukte enthalten versteckten Zucker und treiben Blutzucker und Kalorienbilanz in die Höhe – das ist ungünstig in einer Zeit, in der ohnehin reichlich geschlemmt wird.
Nicht zu tief ins Glas schauen
Zum richtigen Menü braucht es die richtigen Getränke. Alkohol wie Wein und Sekt steigern aber das Risiko für Unterzucker und liefern leere Kalorien – umso mehr, wenn sie zusätzlich gesüßt sind, wie Glühwein und Punsch. Auch Fruchtsäfte sind Zuckerfallen und bringen den Blutzucker aus dem Gleichgewicht. Trinken Sie von solchen Getränken (wenn überhaupt) also nur wenig – dafür aber mit umso mehr Genuss!
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Schwangerschaftsanzeichen
Die bekanntesten Schwangerschaftsanzeichen sind das Ausbleiben der Regelblutung und das Wachstum der Brust. Manche Schwangere verspüren auch ein Ziehen im Unterleib und verstärkten Harndrang. Heißhunger sowie Übelkeit und Erbrechen – besonders morgens – sind ebenfalls mögliche erste Anzeichen. Die Schwangerschaft kann sich aber noch durch weitere Signale bemerkbar machen. Lesen Sie hier alles Wichtige über Schwangerschaftsanzeichen!
Schwangerschaftsanzeichen: Ab wann treten sie auf?
Manche Frauen bemerken erste Anzeichen einer Schwangerschaft bereits beim Einnisten der befruchteten Eizelle - ein Vorgang, der etwa vom 5./6. Tag bis zum 12. Tag nach der Befruchtung dauert: Die Schwangeren berichten von einem Ziehen im Unterleib, ähnlich wie bei einer beginnenden Regelblutung. Auslöser sind die Vergrößerung der Gebärmutter und die stärkere Durchblutung im Unterleib. Auch verstärkter Ausfluss ist in über der Hälfte aller Fälle von Schwangerschaft ein Anzeichen, dass neues Leben heranwächst.
Schwangerschaft: Erste Anzeichen
Das Ausbleiben der Menstruation ist meist das erste Schwangerschaftsanzeichen. Weitere deutlich spürbare Symptome einer Schwangerschaft zeigen sich bei 70 bis 80 Prozent aller Frauen im Bereich der Brüste: Diese werden berührungsempfindlicher, größer und fester und fühlen sich gespannt an. Oft verändern die Brustwarzen ihre Form, werden größer und – durch verstärkte Pigmentierung – dunkler. Auch dies sind möglicherweise erste Anzeichen, schwanger zu sein. Solch frühe Anzeichen einer Schwangerschaft können sich bereits in der ersten Woche nach der Befruchtung zeigen.
Schwangerschaft: Symptome in Nase und Mund
Wenn Sie plötzlich geruchsempfindlich werden und Dinge, die Sie immer als angenehm oder zumindest als nicht störend empfunden haben, nicht mehr riechen können, kann auch dies ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Manche Schwangere können etwa den Duft frisch zubereiteten Kaffees nicht mehr ertragen oder das Aroma von Alkohol oder Käse oder den Geruch von rohem Fleisch.
Häufiges Schwangerschaftsanzeichen: Heißhunger
Aber auch das Gegenteil ist möglich in der Schwangerschaft: Symptome wie Heißhunger und ein starker Appetit auf Süßes sind keine Seltenheit. Im Zusammenhang mit einem allgemein erhöhten Appetit sind das normale Symptome einer Schwangerschaft, denn der Körper hat jetzt einen erhöhten Energiebedarf, der durch mehr Nahrung gedeckt werden soll.
Übelkeit und Erbrechen als unangenehme Symptome
Schwangerschaft bringt leider auch bei 50 bis 70 Prozent aller Frauen morgendliche Übelkeit und eventuell auch Erbrechen mit sich. Verantwortlich dafür ist die hormonelle Umstellung mit dem Schwangerschaftshormon Beta-hCG (humanes Choriongonadotropin). Sie setzt sofort nach der Befruchtung ein, um den Körper an die Erfordernisse der Schwangerschaft anzupassen.
Häufiger Harndrang
Ein Anzeichen für Schwangerschaft ist zudem bei mehr als 50 Prozent aller Frauen ein verstärkter Harndrang. Er ist bedingt durch eine stärkere Durchblutung des Unterleibs nach der Einnistung der befruchteten Eizelle. Das Schwangerschaftshormon Progesteron entspannt zudem die Blasenmuskulatur, was den Harndrang noch verstärkt.
Schwangerschaft: Symptome im psychischen Bereich
Sind Sie in letzter Zeit hoch empfindlich für alles, was um Sie herum vorgeht, für jedes vermeintlich falsche Wort? Sind Sie manchmal niedergeschlagen und traurig, dann aber auch wieder voller Hochgefühle? Solche seelischen Achterbahnfahrten sind bei vielen werdenden Müttern erste Anzeichen. Die Schwangerschaft bringt in Körper und Psyche nämlich vieles durcheinander.
Weitere mögliche Schwangerschaftsanzeichen
Es gibt noch weitere, eher lästige Veränderungen, die zeigen: Sie sind möglicherweise schwanger! Symptome wie Müdigkeit und Schwindel zählen dazu. Der Körper muss während einer Schwangerschaft Schwerarbeit leisten. Für den Aufbau der Plazenta ist eine erhöhte Blutmenge nötig; das Blutplasma (der flüssige Anteil des Blutes) nimmt um etwa die Hälfte zu, was zu einer Verdünnung des Blutes führt. Dadurch können Sie verstärkt müde und blass sein, Ihr Blutdruck kann anfangs etwas absinken, wodurch Ihnen leicht schwindlig werden kann.
Auch Krampfadern und erweiterte Gefäße im Gesicht, Nagelbett und Genitalbereich signalisieren möglicherweise: Sie sind schwanger! Anzeichen dieser Art beruhen auf der gesteigerten Durchblutung und einer Abnahme der Gefäßspannung.
Als weiteres mögliches Schwangerschaftsanzeichen wird der Puls stark und deutlich spürbar bis in die Fingerspitzen.
Schwangerschaftsanzeichen? Test und Arzt bringen Gewissheit
Wenn Sie einige der genannten Veränderungen bei sich beobachten, sollten ein Schwangerschaftstest und ein Besuch beim Frauenarzt der nächste Schritt sein, um Klarheit zu schaffen. Denn hinter diesen möglichen Schwangerschaftsanzeichen können sich auch andere Ursachen als ein im Bauch heranwachsendes Kind verbergen.



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