Schlaganfall: Schlechte Zähne, hohes Risiko?

 Eine neue Studie zeigt, dass Parodontitis und Karies nicht nur die Zähne schädigen, sondern auch das Risiko für Schlaganfälle deutlich erhöhen können.



Denn die beiden Volkserkrankungenbeeinträchtigen nicht nur Zahnfleisch und Zähne, sondern hängen auch mit allgemeinen Gesundheitsproblemen zusammen. Schon länger weiß man, dass eine schlechte Mundgesundheit das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen kann, bei dem ein Blutgerinnsel ein Hirngefäß verstopft und so die Durchblutung des Gehirns stört (ischämischer Schlaganfall).


Parodontitis und Karies: Gefahr für Herz und Hirn

Nun haben Forschende die Daten von fast 6.000 Erwachsenen analysiert, die über einen Zeitraum von 21 Jahren beobachtet worden waren. Das Ergebnis der ARIC-Analyse (Atherosclerosis Risk in Communities Study):

Menschen, die gleichzeitig von Parodontitis und Karies betroffen sind, haben ein um 86 Prozent höheres Risiko für einen ischämischen Schlaganfall als zahngesunde Vergleichspersonen. Und auch wer nur“ an Parodontitis leidet, muss mit einer Risikoerhöhung von 44 Prozent rechnen (netDoktor berichtete).

Besonders häufig wurden die Schlaganfälle bei den Betroffenen durch Blutgerinnsel verursacht, die entweder direkt im betroffenen Hirngefäß entstanden waren (thrombotischer Schlaganfall) oder aber vom Herzen ins Gehirn geschwemmt wurden (kardioembolischer Schlaganfall).


Zahnpflege als Schutz vor schweren Erkrankungen

Die Ergebnisse der analysierten Daten unterstreichen erneut, wie wichtig eine gute Mundhygiene ist nicht nur für die Zähne, sondern auch für die allgemeine Gesundheit. Regelmäßige Zahnarztbesuche und gründliche Zahnpflege können helfen, das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen wie Schlaganfälle zu reduzieren. Die Forschenden betonen, dass Mundgesundheit ein oft unterschätzter Faktor in der Prävention dieser Erkrankungen ist.

Mehr zur richtigen Pflege von Zahnfleisch und Zähnen lesen Sie in unserem Text zur Mundhygiene.


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Mehrsprachigkeit hält Gehirn länger jung


Bei.Menschen,.die regelmäßig mehr als eine Sprache sprechenaltert das Gehirn im Schnitt langsamer – darauf deutet eine neue internationale Studie hin, die Daten von mehr als 86.000 Erwachsenen analysiert hat. Demnach kann Mehrsprachigkeit nicht nur das Gehirn fit haltensondern auch das Risiko für altersbedingte Erkrankungen wie Demenz senken.



Schutz vor beschleunigtem Altern

Das internationale Forschungsteam hatte für seine Studie Daten von 86.149 Menschen im Alter von 51 bis 90 Jahren ausgewertet. Die Teilnehmenden stammten aus 27 europäischen Ländern (wie Deutschland, Österreich, Schweiz) und wurden über mehrere Jahrzehnte hinweg beobachtetNeben dem Sprachgebrauch wurden auch andere Faktoren wie Bildungkörperliche Gesundheit, körperliche Aktivität und sozioökonomische Bedingungen erfasst.


Die Analyse ergab:

  • Wer nur seine Muttersprache beherrscht, hat ein doppelt so hohes Risikoschneller zu altern.
  • Menschen, die mindestens eine Fremdsprache sprechenhaben ein um 43 Prozent geringeres Risiko.
  • Spricht man zwei Fremdsprachensinkt das Risiko um 49 Prozent.
  • Bei Menschen, die drei oder mehr Fremdsprachen beherrschensinkt das Risiko für beschleunigtes Altern sogar um 56 Prozent.

Diese Ergebnisse blieben auch dann bestehenwenn andere Faktoren wie Bildung oder körperliche Gesundheit berücksichtigt wurden.


Biobehaviorale Altersuhren

Das Forschungsteam kam mithilfe der „biobehavioralen Altersuhren“ zu ihren ErgebnissenDabei handelt es sich um ein computergestütztes Modell, das die Abweichung zwischen dem tatsächlichen Alter einer Person und ihrem biologischen Alter berechnet – und zwar basierend auf Faktoren, die Alterungsprozesse beeinflussen können:

So können zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Hörminderung die Alterung beschleunigenDagegen waren Faktoren wie Bildungkognitive Fähigkeitenkörperliche Aktivität – und eben Mehrsprachigkeit – mit einer verzögerten Alterung verbunden.


Wie hält Mehrsprachigkeit das Gehirn fit?

Der Schutzeffekt der Mehrsprachigkeit war den Ergebnissen zufolge dosisabhängig – also umso größer, je mehr Sprachen jemand beherrschteDaraus schließen die Forschendendass die Vorteile mit der Anzahl der gelernten Sprachen zunehmen.

Das gilt auch dannwenn man nur eine der beherrschten Sprache verwendetweil alle Sprachen aktiv bleibenJede zusätzliche beherrschte Sprache scheint die Anforderungen an das Gehirn zu erhöhenetwa hinsichtlich Aufmerksamkeit und Gedächtnis.

Das wiederum stärkt wahrscheinlich langfristig die sogenannte kognitive Reserve. Damit gemeint ist die Fähigkeit des GehirnsSchädigungen und Einbußen durch Alterungsprozesse auszugleichen.


Migration kann den Schutzeffekt schwächen

Die Schutzwirkung der Mehrsprachigkeit blieb auch dann bestehenwenn andere Einflussfaktoren berücksichtigt wurdendenen die Menschen in ihren Heimatländern ausgesetzt waren. Dazu zählen zum Beispiel Luftqualität und soziale Ungleichheit.

Allerdings zeigte sichdass Migration – oft verbunden mit Stress und sozialen Herausforderungen – den positiven Effekt von Mehrsprachigkeit auch wieder abschwächen kann.


EmpfehlungSprachenlernen als Prävention

Die Forschenden betonendass Mehrsprachigkeit ein wichtiger Schutzfaktor sein kann – ähnlich wie körperliche Aktivität oder gesunde Ernährung. Sie empfehlen daher, das Erlernen neuer Sprachen stärker in Bildungs- und Gesundheitsprogramme zu integrieren.

Mehrsprachigkeit ist eine einfache und effektive Möglichkeit, das Gehirn fit zu halten und das Altern zu verlangsamen“, schreiben die Autorinnen und Autoren der Studie.

Die Ergebnisse unterstreichen zudem die Bedeutung von öffentlichen Initiativen zur Förderung des Sprachenlernens – nicht nur für Kinder und Jugendlichesondern auch für ältere ErwachseneDenn: Es ist nie zu späteine neue Sprache zu lernen und damit aktiv etwas für die eigene Gesundheit zu tun.


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Schon zwei Zigaretten schaden dem Herzen


Rauchen ist weltweit die häufigste vermeidbare TodesursacheBereits der Konsum von nur zwei Zigaretten pro Tag erhöht deutlich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.



Viele Gelegenheitsraucher glaubendass ein bis zwei Zigaretten täglich unbedenklich seienDoch eine groß angelegte Studie mit mehr als 320.000 Erwachsenen aus den USA und Brasilien zeigt das Gegenteil: Schon zwei Zigaretten pro Tag steigern erheblich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen frühzeitigen Tod.


60 Prozent erhöhtes Sterberisiko

Eine internationale Forschungsgruppe analysierte Daten aus 22 Beobachtungsstudien mit einer durchschnittlichen Studiendauer von 15 bis 20 Jahren. Die Teilnehmenden hatten zu Beginn angegebenwie viele Zigaretten sie täglich konsumiertenDiese Angaben wurden mit der Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Sterblichkeit unter den Teilnehmenden im Laufe des Beobachtungszeitraumes verglichen.

Die Ergebnisse sind alarmierend:

  • Wer zwei bis fünf Zigaretten täglich raucht, hat ein 50 Prozent höheres Risiko, an einer Herzschwäche (Herzinsuffizienzzu erkranken.
  • Das Risikofrühzeitig zu sterbensteigt um 60 Prozent im Vergleich zu Nichtrauchern.


Frauen stärker betroffen

Die Studie zeigt außerdemdass Frauen stärker betroffen sind als MännerRaucherinnen haben ein bis zu 25 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zu männlichen Rauchern mit ähnlichem Konsumverhalten.


Rauchstopp zahlt sich aus

Die Untersuchung belegt auch die positiven Effekte eines RauchstoppsWer das Rauchen aufgibtkann sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich senken:

Nach 20 Jahren ohne Tabakkonsum reduziert sich das Risiko um 80 Prozent im Vergleich zu aktiven Rauchern.

Dennoch bleibt das Risiko auch nach Jahrzehnten leicht erhöht – insbesondere bei Menschen, die lange geraucht habenJunge Menschen profitieren am meisten von einem frühen Rauchstopp, da sich ihr Herz-Kreislauf-System noch nahezu vollständig erholen kann.


Grenzen der Studie

Trotz ihrer Aussagekraft weist die Studie einige Grenzen auf:

  • Die Angaben zum Rauchverhalten basieren auf Selbstauskünften, die möglicherweise ungenau sind.
  • Andere Tabakprodukte wie E-Zigaretten oder Shishas wurden nicht berücksichtigt.
  • Das Rauchverhalten der Studienteilnehmenden hatte man aber nur zu Beginn erfasstMögliche Veränderungen im Tabakkonsum im Laufe des Beobachtungszeitraums blieben also unberücksichtigt.

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